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UNESCO Welterbe Rhätische Bahn
Bautechnische Meisterleistung
Die Bahnstrecken Albula und Bernina bilden die Kernzone des UNESCO Welterbes RhB. Die Albulastrecke wurde 1903, die Berninastrecke 1910 vollendet. Beide Bahnen erschliessen das Oberengadin dem internationalen Tourismus und sind selbst touristische Erlebnisse.
Der Bau der Albulastrecke dauerte fünf Jahre (1898 bis 1903). Eine Herausforderung für die Ingenieure war die Streckenführung: Auf dem sechs Kilometer langen Abschnitt von Bergün bis Preda galt es über 400 Höhenmeter zu überwinden. Die Strecke musste deshalb mit Schleifen und Kehrtunnels künstlich verlängert werden, um die Steigung zu ermöglichen. Ihre Trassierung und die Kunstbauten sind der Höhepunkt der klassischen Bahnbauperiode. Spektakulär sind der Viadukt bei Solis mit einer Bogenspannweite von 42 Metern und der Landwasserviadukt bei Filisur mit seinen 65 Meter hohen Pfeilern und den sechs Bogen von 20 Metern Spannweite. Alle Brücken, Stützmauern und Tunnelportale wurden aus heimischem Naturstein gemauert.
Eingebettet in die Gebirgslandschaft
Die Rhätische Bahn ist ein einzigartiges Beispiel für eine Eisenbahn, die harmonisch in eine Hochgebirgslandschaft integriert ist. Die harmonische Beziehung von Landschaft und Bahn ergab sich dabei nicht zufällig, sondern ist durch eine vorausschauende Planung und die glückliche Verbindung technischer Innovationen und Rücksichtnahme auf die Landschaft entstanden.
Neben der Bahnlinie gehört daher auch die sie umgebende Landschaft zur Welterbestätte. Unterschieden werden dabei drei Pufferzonen. Sie umfassen wichtige kulturelle Anlagen angrenzend an die Kernzone, den Nahbereich zur Kernzone und den gesamten übrigen von der Bahn aus sichtbaren Bereich der Landschaft. Qualitätsvolles Bauen im UNESCO-Perimeter soll dazu beitragen, das Welterbe zu erhalten.