cuntradas da pale
Moorlandschaften von nationaler Bedeutung
Moorlandschaften – Zeugen der Erdgeschichte
Moorlandschaften sind nach der letzten Eiszeit entstanden. Ursprünglich von Gletschern, Wasser und Pflanzen gestaltet, wurden sie über Jahrhunderte von den Menschen urbarisiert und in traditioneller Weise bewirtschaftet. So entwickelten sich vielfältige Landschaften aus einem Mosaik von Hoch- und Flachmooren mit moorfreien Teilen wie Wäldern, Bächen, Seen, Wiesen, Weiden, Weilern, Wegen und Gebäuden, die in einer engen ökologischen, kulturellen und geschichtlichen Beziehung zueinander stehen.
Stark gefährdeter Lebensraum
Seit Ende des 19. Jahrhunderts sind in der Schweiz jedoch 90 % der Moore verschwunden. Der Torfabbau, die intensivierte Landwirtschaft, der Düngereintrag aus der Luft und manchmal auch eine dem Lebensraum nicht angepasste touristische Nutzung liessen die Moorflächen rapide schrumpfen. Heute gehören Hoch-, Flach- und Übergangsmoore zu den seltensten und wertvollsten Lebensräumen in der Schweiz. Ein Viertel aller bedrohten Tierarten ist für ihr Überleben auf intakte Feuchtlebensräume angewiesen, viele von ihnen findet man noch
im Parc Ela.
Schatzinsel Alp Flix
Am Geo-Tag der Artenvielfalt konnten im Jahr 2000 auf der Alp Flix innerhalb von nur 24 Stunden 2092 Arten dokumentiert werden. Darunter auch eine neu entdeckte Dungmückenart der Gattung Rhexosa, die heute den Namen «Rhexoza flixella» trägt. Seither wird die Artenvielfalt auf der Alp Flix zwischen dem Dorf Sur (1584 m) und der Tschima da Flix (3200 m) wissenschaftlich dokumentiert und erforscht. Verantwortlich ist die Stiftung «Schatzinsel Alp Flix», die auf Initiative des Bündner Naturmuseums und des Magazins Geo mit Unterstützung der damaligen Gemeinde Sur und der Ricola AG entstand.